Es gibt Momente, da schwelge ich lieber in Erinnerungen als im „Jetzt“ zu leben. Geht es Euch auch manchmal so? Gerade "jetzt" will ich mich am liebsten davon beamen. Und zwar dahin, wo es einfach nur schön war. Friedlich. Sonnig. Solch einen Ort haben wir letztes Jahr in den Dolomiten entdeckt.
Und wir haben dort auch wieder mal festgestellt, wie gut einfache und bodenständige Küche schmecken kann.
Eine Woche Bergwandern. Rund um Cortina d´Ampezzo haben wir uns mit langen Wanderungen fast schon über unsere Kondition hinaus verausgabt. Und somit haben wir uns jeden Abend auf unser Abendessen in unserem äußerst heimeligen Agriturismo gefreut. Schon beim Anstieg am Vormittag überlegten wir, was wir am Abend wohl bestellen würden! Welches Menü bzw. welche Antipasti, welche Nudeln und welches Hauptgericht. Von der Nachspeise ganz zu schweigen…
An einem Abend war alles anders. Wir wollten nur noch Nudeln. Nix anderes. Kaputt von einer langen Tour - wir hatten uns mal wieder leicht mit den Distanzen verschätzt - gab es als Belohnung erst mal einen Aperol Spritz mit Aussicht und dann? Eine gemütliche Stube & Pasta.
Urig war es hier. Und der Hausherr kocht hier persönlich. Da kann man nichts falsch machen, wenn man - ohne zu fragen, was denn das sei - die Nudeln nach Art des Chefs bestellt. Wir hatten Hunger. Somit entschieden wir uns kurzerhand für eine extra große Portion "Chef`s Nudeln", ohne genau zu wissen, was in dieser Chef-Variante eigentlich alles steckte. Um es kurz zu machen: Sie waren so lecker, dass ich natürlich anschließend nach dem Rezept fragte.
Ich musste gar nicht betteln! Mir wurde freiwillig vom Chef persönlich verraten, was in der Sauce steckte. Schließlich ist sowas kein Hexenwerk, so der Chef. Und auch kein Geheimnis. Findet er. Wir finden: es war verdammt lecker.
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